Zum Hauptinhalt springen

Telematikinfrastruktur (TI)

Die Telematikinfrastruktur (TI) ist ein zentrales Projekt im deutschen Gesundheitswesen, das die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung vorantreibt. Sie bildet das digitale Netzwerk, das Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken, Krankenkassen und sonstige Leistungserbringer miteinander verbindet, um den Austausch von Gesundheitsdaten sicher, schnell und effizient zu gestalten. Dabei spielt die TI eine entscheidende Rolle in der Vernetzung aller Akteure des Gesundheitswesens und fördert die Einführung neuer digitaler Anwendungen wie die elektronische Patientenakte (ePA), das eRezept, die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) oder den Notfalldatensatz.

Ziele der Telematikinfrastruktur:

  1. Verbesserung der medizinischen Versorgung: Die TI ermöglicht den sicheren Austausch von Gesundheitsdaten, sodass Ärzte und andere Gesundheitsdienstleister schneller auf wichtige Patientendaten zugreifen können. Dies hilft, Behandlungsprozesse zu beschleunigen, Fehler zu vermeiden und die Patientenversorgung insgesamt zu verbessern.

  2. Sicherer und effizienter Datenaustausch: Die Telematikinfrastruktur gewährleistet den sicheren Austausch sensibler Gesundheitsdaten. Sie basiert auf strengen Sicherheitsprotokollen, die den Datenschutz und die Datensicherheit gewährleisten, um den Missbrauch von Patientendaten zu verhindern.

  3. Digitalisierung und Vereinfachung administrativer Prozesse: Durch die Einführung von digitalen Anwendungen wie der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) und dem eRezept werden bürokratische Abläufe vereinfacht. Patienten können z. B. Rezepte digital erhalten und direkt in der Apotheke einlösen, ohne physische Dokumente mit sich zu führen.

Komponenten der Telematikinfrastruktur:

Um eine sichere Kommunikation zu ermöglichen, besteht die TI aus verschiedenen technischen Komponenten:

  1. Elektronische Gesundheitskarte (eGK):
    Die eGK ist der Zugang für die Patienten zur Telematikinfrastruktur. Sie speichert persönliche Daten und Gesundheitsinformationen und ermöglicht es Ärzten, auf die digitalen Gesundheitsakten der Patienten zuzugreifen.

  2. Konnektor:
    Der Konnektor ist eine Hardware-Komponente, die Arztpraxen, Apotheken und sonstige Leistungserbringer mit der Telematikinfrastruktur verbindet. Er verschlüsselt die Kommunikation und sorgt für die sichere Übertragung der Daten.

  3. Elektronischer Heilberufsausweis (eHBA):
    Der eHBA ist ein digitaler Ausweis für Ärzte und andere Gesundheitsberufe. Er wird benötigt, um sich gegenüber der TI zu authentifizieren und um digitale Signaturen zu leisten, beispielsweise bei der Ausstellung von eRezepten oder beim Zugriff auf die ePA.

  4. Praxisverwaltungssystem (PVS):
    Das PVS ist die Software, die in Praxen genutzt wird, um patientenbezogene Daten zu verwalten. Es wird über den Konnektor mit der TI verbunden und ermöglicht den Zugriff auf digitale Anwendungen und die Kommunikation mit anderen Leistungserbringern.

  5. Zentrale Dienste:
    Dazu zählen Server und Datenzentralen, in denen Gesundheitsdaten sicher gespeichert und verarbeitet werden. Diese Dienste stellen sicher, dass Anwendungen wie die elektronische Patientenakte oder der Notfalldatensatz verfügbar sind.

Anwendungsbereiche:

  • Elektronische Patientenakte (ePA):
    Die ePA ist ein zentrales Element der TI, in der alle relevanten Gesundheitsdaten eines Patienten, wie Befunde, Medikationspläne und Arztberichte, digital gespeichert werden können. Der Patient entscheidet dabei selbst, welche Informationen gespeichert werden und wer darauf zugreifen darf.

  • eRezept:
    Das eRezept ermöglicht es, Rezepte digital auszustellen. Es ersetzt das klassische Papierrezept und erleichtert so den Ablauf sowohl für Patienten als auch für Ärzte und Apotheker.

  • Notfalldatensatz:
    Auf der eGK kann ein Notfalldatensatz gespeichert werden, der wichtige Informationen, wie Allergien, Vorerkrankungen oder Medikation, enthält und im Notfall schnell abrufbar ist.

  • Kommunikation im Medizinwesen (KIM):
    KIM ist ein sicheres E-Mail-System innerhalb der TI, das es ermöglicht, sensible Daten zwischen Leistungserbringern, Krankenkassen und anderen Akteuren des Gesundheitswesens auszutauschen.

Wie geht es nun weiter?

Die TI ist bereits im Alltag von Ärzten, Krankenhäusern und Apotheken angekommen. Zukünftig müssen sich auch die sonstigen Leistungserbringer wie Physiotherapeuten, Podologen, Ergotherapeuten oder Logopäden an die TI anbinden lassen. Derzeit ist eine verpflichtende Anbindung an die TI, für alle Heilmittelerbringer, ab Januar 2026 vorgesehen.

Wer bereits vorsorgen möchte kann sich schon heute an die TI anbinden lassen. Die Abrechnungsstelle Mittelrhein hat dafür eine Kooperation mit der Firma curenect GmbH geschlossen. Unser Kooperationspartner bietet Ihnen einen einfachen Einstieg in die Telematikinfrastruktur. Neben umfangreichen Know-How bietet Ihnen curenect, von der Bestellung aller Komponenten bis hin zur Anbindung an die TI, alles aus einer Hand. Sie erhalten außerdem Hilfestellung bei der Beantragung des elektronischen Heilberufeausweises.

 

Über folgenden Link gelangen Sie zum Bestellportal von Astem und curenect:     https://astem.bestellung.curenect.de/app

Die entstehenden Kosten für die Anbindung an die Telematikinfrastruktur können Sie sich vollständig vom GKV-Spitzenverband erstatten lassen. Dazu stellen Sie, nach Anbindung an die TI, einen Erstattungsantrag auf folgender Website des GKV-Spitzenverband: https://antraege.gkv-spitzenverband.de/home

Ausführliche Informationen zur Telematikinfrastruktur finden Sie auch auf der Website der gematik GmbH, welche als Nationale Agentur für Digitale Medizin die Gesamtverantwortung für die TI trägt: https://www.gematik.de/

Bei Rückfragen sprechen Sie uns gerne an oder schreiben uns eine E-Mail.